Der Plan
Eines frühen Samstagmorgens überlegte ich mir, welches Ziel ich ansteuern könnte um meine Kamera zu füttern. Ich blickte auf die Karte und sah mir an, was so alles an einem Tag zu erreichen ist. Mir stach Goslar ins Auge. Ich hörte schon einige Male von dieser Stadt, aber nur beiläufig. Noch nie hatte ich mich mit ihr beschäftigt. Ich konnte nicht einmal einordnen, in welchem Bundesland sie liegt. Glücklicherweise bringt mich die Fotografie dazu, diese Zustände zu ändern. Das Ziel, äußere niedersächsische Grenze, war also gesetzt. Etwas über zwei Stunden Fahrt musste ich einplanen, aber natürlich blieb es nicht dabei, denn es lagen verlockende Ortschaften auf dem Weg, allen voran Wernigerode, in der ich bisher ebenfalls noch nicht zugegen war. Doch die größte Vorfreude hatte ich, als ich sah, dass auch die Burg Falkenstein auf dem Weg lag. Ich düste also noch in der Dunkelheit los um mein Vorhaben endlich in die Tat umzusetzen.
Weil gerade die Winterzeit ansteht und ich nur ein relativ kurzes Zeitfenster habe, in der es nicht dunkel ist, sah ich mich gezwungen, die ungeliebte Autobahn zu nehmen. Als ich eine Stunde unterwegs und kurz vor Aschersleben war, bemerkte ich, dass es ein wirklich sehr diesiger Tag werden würde. Ich liebe ja schaurig düsteres Wetter, da man dadurch ganz besonders kontrastreiche Bilder machen kann, aber Nebel? Ich konnte kaum zwanzig Meter weit in die Ferne blicken, meine Hoffnung, ein Bild der im nördlichen Harz liegenden Burg Falkenstein machen zu können, schwanden, je näher ich dem gleichnamigen Ort kam.
Ankommen auf Burg Falkenstein
Um überhaupt erst einmal in den Genuss der Burg zu kommen, fährt man serpentinenartig auf die Spitze eines Berges, auf dem die Burg im zwölften Jahrhundert errichtet worden ist. Oben angekommen, ist man jedoch gezwungen sein Auto abzustellen und noch zwei Kilometer zu Fuß durch den Wald zu marschieren. Ich blickte auf die Uhr und haderte, ob ich das zeitlich alles noch hinbekomme oder nicht, ich entschloss mich dazu, denn schließlich bin ich nicht jeden Tag in der Gegend.
Mittlerweile war es ungefähr zehn Uhr morgens. Niemand war da, was auch dem Wetter geschuldet sein kann, denn es war extrem düster, grau und der Schnee hatte sich mittlerweile auch ausgebreitet so weit oben. Aber umso besser. So ein schöner Spaziergang ganz allein mitten im Nirgendwo hatte auch seinen Charme. Ich wanderte den Berg hinauf und folgte den wilden Pfaden in der Hoffnung, der Weg sei der Richtige. Fast schon gespenstisch aber auch märchenhaft kam mir die Stimmung an diesem verlassenen Ort vor.
Endlich war ich da, der Koloss stieg vor mir im Nebel empor und blickte mit machtvoller Aura zu mir herab. Es war sagenhaft und mit Worten kaum zu beschreiben. In diesem Moment fand ich es gar nicht so schlecht, dass es sehr nebelig war, unterstreichte das Ganze doch die Bedrohlichkeit.
Weiter nach Wernigerode
Beeindruckt von diesen Impressionen düste ich wieder Richtung Autobahn bis nach Wernigerode. Schon oft habe ich tolle Bilder von Fotografen gesehen, die die bezaubernde Stadt mit ihren vielen Fachwerkhäusern und dem bekannten Rathaus aufgenommen hatten, ich wollte das endlich auch einmal tun. Es klarte etwas auf und ich konnte Wernigerode in vollen Zügen genießen. Es war das perfekte Wetter für mich: keinerlei Sonne, sondern ein bedeckter Himmel, ideal um schattenfreie Aufnahmen zu machen. Ich schlenderte quer durch die Stadt und versuchte aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln meine Bilder zu machen. Ich glaube, dass viele Passanten mich oft schräg anschauten bei meinen Posen. Es ist wirklich ein märchenhaftes Städtchen und ich kann jedem Menschen einen Besuch wärmstens empfehlen.
Auf nach Goslar
Nun war es an der Zeit weiterzuziehen um noch rechtzeitig an mein eigentliches Ziel zu gelangen. Ich verließ also Sachsen-Anhalt und überquerte die Grenze nach Niedersachsen. Ich orientierte mich einfach in Richtung Stadtmitte und fand glücklicherweise einen Parkplatz, was nebenbei bemerkt, in Wernigerode ein ziemlicher Krampf war. Auch hier lag etwas Schnee und der Himmel war trüb. Perfekt! Ich fragte mich ein wenig durch und entdeckte eine wunderschöne Stadt, die ebenfalls voller liebevoll restaurierter Fachwerkhäuser war. Ich habe viele freundliche Leute getroffen, die mir Einiges über diese Stadt erzählten. Nach diesen ganzen Eindrücken hatte ich eine Rast wirklich verdient und kehrte ins örtliche Brauhaus ein. Eine echte Empfehlung, denn das Essen war wirklich ein wahnsinnig leckerer Gaumenschmaus. Das selbstgebraute Bier, die freundliche Bedienung und das schöne rustikale Ambiente rundeten das Ganze perfekt ab. Gesättigt und zufrieden zog ich noch ein wenig durch die Innenstadt Goslars, schoss ein paar Aufnahmen und machte mich wieder auf den Heimweg.
Anbei ein paar Eindrücke dieser wirklich schönen Tour durch den Nordharz.
Lass es dir gut gehen!
~ Ulli
Wie immer absolut traumhafte Fotos!
Ich danke dir vielmals Kumpel! Grüße nach Wien!
Du hast wirklich ein Talent für die Untersichten, sehr schön!
Danke für das Kompliment! Freut mich sehr!
Die Fotos sind sehr sehr schön. Welche Kamera haben Sie benutzt?
VG
Sam
Herzlichen Dank! Ich fotografiere mit der Caon 5d Mark II
Die Fotos sind klasse so richtig mystisch. Bin schon gespannt auf Weitere Liebe Grüße, Claudia
Danke dir Claudia!
Gruselig und schön zugleich – wirklich tolle Fotos. Klingt nach einem aufregenden Ausflug. Die Fachwerkbauten gefallen mir auch sehr gut. Schade, dass heute kaum mehr so gebaut wird.
Herzlichen Dank! Vielleicht kommt der Baustil ja mal wieder 🙂
Guten Abend.
Das sind so wunderbare Bilder, die mich total inspirieren. Ich war damals mit meinen Eltern im Harz, auch Wernigerode. Habe es nur noch vage in Erinnerung. Ich danke dir daher für den kleinen Einblick deiner kleinen Reise. So schön!
Liebste Grüße,
Merry.
Freut mich sehr! Danke Merry!
Da hast du deine Kamera auf jeden Fall mit tollen Inhalten gefüttert. 🙂 Und noch besser, dass du diese auch mit uns geteilt hast. Ich mag die Stimmung auf den Fotos sehr!
Liebe Grüße,
Verena von whoismocca.com und thepawsometyroleans.com
Allein schon beim Anblick der Bilder bekomme ich Lust auf einen Ausflug in den Harz. Ich liebe ja Fachwerkbauten total, daher wäre das voll mein Ding 🙂 Vielen Dank für die Inspiration zum Reiseziel!
Du würdest dich sehr wohl fühlen in der Region! Dankeschön und LG!
Da hast du ja eine tolle Atmosphäre eingefangen. Tolle Bilder und wunderbare Einblicke.
Viele Grüße
Sandra
Herzlichen Dank Sandra!
Sieht gut aus.
Dankeschön
Wie immer saustark mein lieber 😍 Beim nächsten Mal komme ich mit 😝
Danke dir Chrisi! Ja, vielleicht klappt es ja mal in der Zukunft! 🙂
Mit der Dunkelheit Hand in Hand machst du aus dem Harz ein Zauberland. Die Naturaufnahmen sind ausnahmslos gut … Walk on !!!
So viel Lob! 🙂