Scharfe Schwerter

Heimweh nach Vernunft

Die Meisten kennen den Spruch vom ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission Jean Claude Juncker:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Weit weniger bekannt ist diese Aussage von ihm:

„Wenn es ernst wird, muss man lügen.“

Ein erfrischend ehrlicher Satz, den er da von sich gab. Diese Fassaden verborgener Macht, äußern sich eben doch manchmal aus Versehen – oder mutwillig – erschreckend offen und beweisen damit, wessen Geistes Kind sie eigentlich sind. Es ist wirklich bedauerlich, dass dieses austauschbare Klientel die Richtung vorgibt.

Für sie sind wir Kinder. Es gibt viele brave Kinder, aber eben leider auch die anderen, die kleinen ungezogenen Gören, die einfach nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben wollen und gezüchtigt werden müssen. Die Dressur scheint ein probates Mittel zu sein. Es ist fast so, als ob die Stöckchen stetig höher positioniert werden, über die wir nutzlosen Menschen springen dürfen. Immer höher, bis uns die Luft ausgeht. Der Wahnsinn ragt mittlerweile so dermaßen in unaussprechliche Höhen, dass man kaum mit der Verarbeitung hinterherkommt. Was tun, gegen die zwangsweise entstehende Ohnmacht? Welche Superlative soll man noch verwenden, um das aktuelle Zeitgeschehen realistisch zu beschreiben? Was muss noch alles passieren, bis wir es endlich schaffen, ideologiebefreit zusammenzustehen?

Sie setzen uns Hassfiguren vor, bis der Auftrag erfüllt und alles zerstört worden ist. Dann endlich, werden uns die „vom Licht geküssten Retter“ auf ihren weißen Pferden ereilen und uns von allem Leid „befreien“. Und natürlich wird wieder nichts in den Geschichtsbüchern davon stehen, dass dieses Ereignis orchestriert worden ist. Das Traurige dabei ist, dass die Legionsaufseher erneut nicht im Entferntesten bemerken, dass sie Teil eines viel größeren Plans sind. Unbeeindruckt von der eigenen Ahnungslosigkeit, marschieren sie immer weiter auf dem Pfad des Untergangs, bis ihnen ihre beispiellose Unfähigkeit blutig aus den Augen quillen wird. Ununterbrochen kämpfen sie gegen jegliche Vernunft und ihren eigenen Verstand. Ihr gedankliches Gebilde, das gerade benötigt wird, um Menschen einzuengen, zu belehren und ihrer Kultur zu berauben, ist offenkundig nicht ausreichend beseelt, um zu erkennen, wessen nekrotischem Konstrukt sie gerade folgen. Vielleicht sind Worte zu schwach oder zumindest nicht ausreichend, um das wahrhaft Böse angemessen zu beschreiben. Gut, dass es da Alternativen gibt.

Ton als Mittel der Kunst

An diesem Sonntag schickte mir ein Freund ein Foto, auf dem eine Statue zu sehen war mit dem Zusatz: – „Steht hier, auf dem Wittenberger Töpfermarkt.“ – Ich musste zweimal hinschauen. Ein Soldat in grün-brauner Uniform und dem darunter eingravierten Satz: „Grün ist das neue Braun“. Im Hintergrund der Aufnahme erkannte ich eine weitere Skulptur, die ich nicht ganz einordnen konnte, die aber dennoch meine Aufmerksamkeit erregte. Ziemlich progressiv, fand ich im ersten Moment. Mein Interesse war sofort geweckt und ich beschloss, mich auf die Socken zu machen, um mir das Ganze persönlich anzusehen. Gesagt, getan, packte ich meine Kamera ein und fuhr zum Marktplatz.

Es war ziemlich viel los an diesem sonnigen Tag. Ich betrat den historischen Ort, lauschte den am Rande stehenden Musikern und genoss die appetitlichen Gerüche der Flammkuchenstände. Ich schaute mich um und sah eine Menge Menschen an den einzelnen Verkaufszelten neugierig die liebevoll gestalteten Kunstwerke begutachten. Doch die größte Menschentraube stand bei den aufsehenerregenden Tonfiguren, die ich mir unbedingt näher ansehen wollte. Ich nahm viele schmunzelnde Leute wahr, die diese Werke mit ihren Handys verewigten und kaum glauben konnten, dass solche, doch recht provokanten Kunstwerke präsentiert werden in einer Zeit der politischen Korrektheit. Das muss jemand mit Rückgrat gemacht haben, einer, der den Gegenwind genießt.

Bruder im Geiste

Ich ging an den Stand und sprach den Herren an, von dem ich annahm, dass er der Künstler dieser imposanten Tonfiguren war und lag richtig. Martin Sprave kommt bereits zum zehnten Mal nach Wittenberg und präsentiert seine Kunstwerke. Der Westfale bereist ganz Deutschland und erlebte bisher ausschließlich positive Resonanz auf seine Arbeit. Das hat mich doch sehr gewundert, aber auch gefreut für ihn. Wir unterhielten uns ein wenig über sein Leben, was er zur Kunstszene meint, wie sein Umfeld so denkt und darüber, dass im Westen Deutschlands deutlich weniger Menschen auf die Straße gehen als hier. Ganz klar ein Bruder im Geiste, der das Herz am rechten Fleck trägt und sich mithilfe der Kunst gehörig Ausdruck verleiht. Es ist seine Art, all diese verderbten Marodeure zu entlarven und mit dem Finger auf sie zu zeigen.

Schließlich verabschiedete ich mich von ihm. Er gab mir noch seinen Flyer mit auf den Weg und betonte, dass ich die Aufnahmen gerne verbreiten und über seine Arbeit schreiben könne.

Ebenso wie viele andere, die auf unterschiedlichsten Wegen ihren Zorn friedlich zum Ausdruck bringen, nutzt auch Martin Sprave die Kunst dafür, um nicht leise zu sein und diesem gesichtslosen Alptraum etwas entgegenzustellen, denn die Kunst ist und bleibt ein verdammt scharfes Schwert.

Ich bin sehr froh darüber, ihn kennengelernt und seine Werke festgehalten zu haben. Wer sich näher mit seinen Arbeiten beschäftigen möchte, der kann dies auf seiner Website tun: http://www.madian-art.de

Alles was bleibt

Eingeständnis

Schon seit geraumer Zeit versuche ich Worte zu finden, die das Unfassbare angemessen beschreiben könnten. Oft fing ich an und hörte dann doch wieder auf, da alles schon gesagt worden ist. Auf sämtliche Defekte dieser Gesellschaft wurde in jedweder Form hingewiesen, doch die Masse der Menschen möchte sie offensichtlich nicht wissen. Ich werde das nicht ändern. So gern ich sie erreichen will, ich erreiche sie nicht. Wir alle erreichen sie nicht, egal was wir tun. Sie werden uns erst hören, wenn es zu spät sein wird. Sich das einzugestehen, war nicht leicht.

Also wozu noch etwas schreiben? Ich dachte lange darüber nach. Stets mit der Kamera ausgerüstet, ging ich des Öfteren in die Natur oder fuhr umher, ohne zu wissen, wohin ich will. Ich sinnierte über die Energie, die wir auf die Straße brachten, die Hoffnung, die wir hatten, in diesem kurzen Zeitfenster tatsächlich so etwas wie eine Wende herbeizuführen. In Gedanken vereint, fühlten wir uns, als könnten wir diesem Unrecht die Stirn bieten und glaubten daran, dass der Funke der Wahrheit auf unsere Mitmenschen überspringt. Nach zwei Jahren des Kampfes muss ich jedoch konsterniert feststellen, dass die Dinge noch schlimmer geworden sind und die Wut der Verzweiflung gewichen ist. Mittlerweile habe ich meinen Frieden damit gemacht, dass diese Gesellschaft am Ende ist.

Sinn und Antrieb

Also noch einmal, wofür das alles? Wozu noch etwas schreiben? Ich habe für mich eine Antwort gefunden. Ich tue es für die Nachwelt. Für die Zeit, die nach der unvermeidlichen Katastrophe hoffentlich existieren wird. Ich dokumentiere und beweise damit, dass nicht Alle blindlings folgten. Dass es Menschen gab, die hinterfragten, die die Dinge als Ganzes betrachteten, die ihr ungutes Gefühl nicht einfach unterdrückten und sich dem Unrecht entgegen stellten, wohl wissend, ignoriert, diffamiert und ausgegrenzt zu werden. Auf der Website „ich-habe-mitgemacht.de“ gibt es eine beeindruckende Liste von Personen, die sich in den letzten zwei Jahren ganz besonders hervorgetan haben. Der Philosoph Gunnar Kaiser stellte vor Kurzem die Frage, wie man mit eben jenen Teil der Gesellschaft umgehen soll und jetzt durch den veröffentlichten Evaluationsbericht eines Besseren belehrt worden ist. Entgegnet man ihnen mit Vergebung oder Vergeltung? Diese Frage brachte mich zum Nachdenken. Wahrscheinlich könnte ich sie jeden Tag anders beantworten, denn mein emotionales Pendel schlägt stetig in eine andere Richtung aus. Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht. Ich kann keine eindeutige Antwort darauf geben. Wahrscheinlich habe ich nur einen Wunsch, Gerechtigkeit.

Sagen, was ist

Vielleicht gibt es sie gar nicht diese Gerechtigkeit. Wahrscheinlich haben wir uns noch nie tatsächlich verändern können als Spezies Mensch, denn diese Probleme, die es heute gibt, gab es auch schon Jahrtausende zuvor, nur auf andere Art und Weise. Wie oft setzte sich der psychopathischste Auswurf an die Spitze einer Gesellschaft, welcher wie ein Pilzmyzel die Nation unter sich erstickte. Es wird immer Gewinner und Verlierer geben, Herrscher und Beherrschte und jede noch so harmonische Zeit des Aufbruchs wird wieder und wieder vernichtet, bis ein kurzer Moment des Friedens ausbricht, bevor sich das Rad erneut von vorne dreht. Eigentlich ernüchternd, aber andererseits besteht das Leben nun einmal aus Geburt und Tod. Alles beginnt und alles endet. Warum dagegen ankämpfen?

Auch wenn uns eine schreckliche Zeit zu drohen scheint, so baut mich der Gedanke auf, dass es auch immer ein „danach“ geben wird. Ganz egal, wie es dann aussehen mag, die Natur und die Schönheit bleibt bestehen. Einen Teil von ihr hielt ich in den letzten Monaten fest. Vielleicht animiert sie, sich für einen Augenblick an ihr zu erfreuen und Kraft zu schöpfen, denn sie ist alles, was bleibt.

Das Ende der Geduld

Ein kleines Sprüchlein lautet:

„Ohne WHO keine Pandemie, ohne WEF kein Great Reset, ohne NATO kein Krieg und ohne EZB keine Inflation. Das Leben könnte so schön sein.“

Ja, ziemlich polemisch. Aber knapper lässt sich das organisierte Verbrechen nicht beschreiben. Im Laufe der Jahrzehnte scheint etwas unbemerkt in die Gesellschaften infiltriert worden zu sein. Etwas, was ich nicht zu beschreiben vermag. Eine Art Geisteshaltung, eine Mentalität, etwas, was sich nicht anfassen lässt. Es ist, als gehe eine Saat auf, die vor langer Zeit gelegt worden ist. Anders lassen sich diese grotesken Entwicklungen dieser Welt kaum mehr rational erklären.

Unerheblich welchem gesellschaftlich relevanten Thema ich mich auch widme, ich sehe überall nur Lüge und Zerstörung. Ich schaue mich um und bekomme den Mund nicht mehr zu. Fast schon paralysiert stehe ich am Rand des Spielfelds und ertappe mich dabei, wie eine milde Form der Ehrfurcht in mir entsteht, wenn ich mir den bisherigen Erfolg der Architekten vor Augen führe, die sich ihre ganz eigene Welt erschaffen wollen. Ihnen ist bewusst, wie sie uns dazu bringen können, dass wir in dreißig Jahren ihren Wünschen entsprechen und dass dies nicht von einem auf den anderen Tag zu vermitteln ist. Dafür sind Etappenziele von Nöten. Ihnen ist klar, dass die Masse der Menschen für bare Münze hält, was ihnen die etablierten Sendeanstalten präsentieren. Sie wissen, dass die meisten Menschen anschließend mit jenen Argumenten bewaffnet, ihr Weltbild formen und Streitgespräche führen, gegen die niemand ankommen wird. Ihnen ist ebenfalls bewusst, dass dies natürlich auch für die Gegenseite, die wenigen Zweifler gilt, denn auch sie verteidigen ihr alternatives Weltbild vehement. Dabei spielt es für sie keine Rolle, wer Recht hat. Sie können alles verkaufen. Jeder noch so große Betrug wird vom größten Teil der Gesellschaft unhinterfragt geschluckt. Wie das möglich ist bei all den bereits bewiesenen Lügen der Vergangenheit, bleibt ein Mysterium. Auch das ist den Architekten sicher nicht unbekannt.

Geplant wird in Generationen, nicht in Wochen oder Monaten. Kaum etwas geschieht aus Zufall. Wäre ich ein Mensch mit Gottkomplex und voller Niedertracht, würde ich es nicht anders angehen. Sie haben die Welt in ein menschenfeindliches Biotop verwandelt und weiten den Nährboden stetig aus, um die gesamtgesellschaftliche Oligophrenie weiter voranzutreiben. Leider klappt es. Die Naivität und die Gutmütigkeit der Menschen, wird gnadenlos ausgenutzt. Das Ergebnis dessen, sieht man gerade live.

Schauen wir uns nur an, wo wir hingekommen sind. In was man uns hineinmanövriert hat. Die Vernunft scheint ausgerottet. Hetze und Fehlverhalten wird legitimiert. Der Plan ging auf, die Menschen bis ins Mark zu spalten, so dass es zu keiner Versöhnung mehr kommen kann. Der Zorn ist ein steter Begleiter geworden, seitdem die Freiheit schwand und die Einflussnahme von Machtpolitik und Wirtschaftsmonopolen in großen Schritten voranging. In Details zerstritten, bleibt der Widerstand gelähmt und kann nicht wachsen. Um wirklich etwas bewirken zu können, müssen diese Gräben überwunden werden. Wir sind angehalten uns alle zu vereinen, um dem Syndikat entschlossen entgegen treten zu können. Ich kann nur versuchen dafür zu werben, denn einzig die Masse an Menschen, die dieses Spiel nicht mehr mitspielt, wird den Spuk beenden können. Jeder der fühlt, dass hier etwas nicht stimmt und dass die Sache nicht gut ausgehen wird, sollte sich gemeinsam mit all den anderen auf der Straße wiederfinden, die bereits seit zwei Jahren ihren Unmut kundtun. Die Gegenwehr sollte sich nicht nur auf das eine große Thema beschränken, sondern geöffnet werden für weitere Missstände, die angeprangert, beendet und verhindert werden müssen. Nur gemeinsam sind wir stark! Wenn das Unrecht einmal installiert worden ist, dann gibt es kein Zurück mehr. Es liegt an uns, das zu verhindern.

Über viele Monate habe ich die Spaziergänge in meiner Heimatstadt Wittenberg begleitet. Sie alle eint das Gefühl der Fassungslosigkeit und der Ohnmacht. Jeden Montag gehen sie auf die Straße und versuchen auf friedliche Art und Weise ein Zeichen gegen das schreiende Unrecht zu setzen. Sie alle plagen die gleichen Fragen: was tun? Wie umgehen in einer Zeit, in der man sich unverstanden fühlt und in der Andersdenkende mit keinerlei rationalem Argument mehr zu erreichen sind? Wohin mit all dem Schmerz und der stets begleitenden Ohnmacht? Der Klimax sämtlicher Gipfel scheint erreicht zu sein. Dieser Planet scheint zu klein für den Kummer. Er bietet nicht genug Schutz. Seine Schultern sind zu schwach, als das jene genug Trost spenden könnten. Wie viel Geduld kann man noch aufbringen? Wann ist das Ende der Geduld erreicht? Und was kommt danach? Wie verhindern wir es, dass es in der Zukunft wieder zu den gleichen Strukturen kommt? Können wir das überhaupt?

Es gibt viele gute Ansätze, wie man die Dinge zum Positiven ändern könnte, aber solange die Macht an anderer Stelle sitzt, glaube ich nicht, dass sich dahingehend etwas bewegen lässt. Sicher, man könnte versuchen in einer kleinen Gemeinschaft ein Gegenmodell vorzuleben, aber auch dies wird keine Resonanz erfahren in der breiten Masse. Letztendlich wird es nur mit all den Andersdenkenden den Ansatz einer Änderung geben können. Auch wenn es kaum vorstellbar erscheint, aber nur die Wucht der Vielen kann eine politische Wende herbeiführen. Deswegen werbe ich, trotz des Zorns, der auch in mir brodelt, immer wieder für das Brückenschlagen mit allen Teilen der Gesellschaft. Erst wenn wir diesen Traum tatsächlich realisiert haben und wir Hunderttausende in jeder Stadt sind, besteht Hoffnung auf echte Veränderung.

Wir sind Zeitzeugen dieses unfassbaren Unrechts. Mögen nachfolgende Generationen unsere Taten nicht vergessen.

Der Fels in der Brandung

Momentaufnahme

Das Jahr beginnt, wie es aufgehört hat. Noch immer liegt diese riesige, staubige Decke über mir, die hartnäckig alles Menschliche unter sich zu begraben droht. Die Tage beginnen mal ernüchternd, mal hoffnungsvoll. Der Zorn ist ein stetiger Begleiter, ebenso wie die Fassungslosigkeit und das schwindende Verständnis für den Teil der Gesellschaft, die diesen bigotten Staatslenkern noch immer treuherzig Glauben schenkt.

Ich weiß, dass es nicht nur mir so geht. Einer der Felsen in der Brandung ist Manuel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paart MC. Er nutzt seine musikalischen Fähigkeiten dafür, diesem grotesken Schauspiel etwas entgegenzusetzen. Gerade in diesen Zeiten ist es so wichtig, dass es aufrechte Menschen wie ihn gibt. Ein Licht in der Dunkelheit, welche die gesamte Kunstszene zu umschlingen scheint. Denn die meisten Künstler schweigen genau in dem Augenblick, in dem sie lauthals schreien müssten. All die Jahrzehnte führten sie Stücke auf, schrieben und verfassten Lieder darüber, dass so etwas wie damals, nie wieder passieren möge. „Wehret den Anfängen!“, war stets der Tenor. Und nun? In der Stunde der Bewährung, in der es um den größten globalen Angriff auf die Freiheit des Individuums geht, hört man nichts. Es herrscht Ruhe. Jetzt ist das Gros dieses Metiers sogar noch willfähriger Helfer des schier unübersehbaren Unrechts. Es ist beschämend und kaum zu ertragen.

Doch es gibt sie noch vereinzelt, die Lichtblicke, die enorm viel Kraft und Hoffnung spenden. Paart MC ist einer davon. Ein starker Typ, der sagt was er denkt und auch dafür einsteht. Vergangenes Jahr lernte ich ihn kennen. Die Geschichte dazu, hielt ich damals schon fest. Auch er trägt einen wichtigen Teil dazu bei, den einen oder anderen, gerade jungen Menschen, zu erreichen, ihm ein Sprachrohr zu geben und aus seiner Stasis zu befreien.

Eine Idee wird Wirklichkeit

Vor ein paar Wochen schickte er mir seinen neuesten Song „Traitors“ und fragte mich, was ich davon halte. Ihm ist bekannt, dass es so gar nicht meine Musik ist, aber dennoch hörte ich ihn mir an. Und was soll ich sagen, ich war wirklich beeindruckt. Der Beat, der Refrain und vor allem seine authentischen Zeilen, überzeugten mich. Ich sagte ihm, dass dies für mich der professionellste Rap war, den ich bisher von ihm hörte. Doch dem Paart war das nicht genug. Ihm gingen weitere Gedanken durch den Kopf. Ein Musikvideo sollte es sein. Ich sagte, „Schön! Das ist sicher eine gute Idee.“ „Wie wär´s, wenn du das machst?“, fragte er mich. Ich war erst einmal perplex. Ich? Bisher hatte ich mich erst einmal mit dieser Thematik beschäftigt und ein kleines Video über den Wittenberger Spaziergang erstellt. Schließlich ist meine Passion die Fotografie und nicht das Filmen. Aber wir hatten Beide Blut geleckt, denn was hatten wir zu verlieren? Gesagt getan, willigte ich ein und wir verabredeten uns zu einem Drehtermin in der Nähe von Berlin.

Der Tag der Wahrheit

Ich stand sehr zeitig auf, denn immerhin trennten mich fast zwei Stunden Autofahrt von seinem Heimatort. Ohne zu wissen, was genau mich erwartet oder wie ich das Ganze halbwegs professionell realisieren sollte, fuhr ich mit meinem gesamten Kameraequipment einem wundervollen Sonnenaufgang entgegen, den ich sogar später im Musikvideo implementieren sollte.

Endlich angekommen, trafen wir uns vorab bei ihm zu Hause. Er stand bereits draußen vor der Tür und bat mich herein. Wir tranken noch einen Kaffee und sprachen darüber, wie der Tag ablaufen könne. Er erwähnte ein verlassenes Betonwerk, was eine gute Location für unser Vorhaben sein sollte. Gegen Mittag wolle seine Frau noch vorbeikommen, die sich ebenfalls für den Dreh anbot. Alles gepackt, ging es endlich los. Etwa zehn Minuten später waren wir am Ziel und parkten auf einem abgelegenen Feld. Anschließend liefen wir noch etwa zwei Kilometer, bis wir das beeindruckende Gelände endlich erreichten.

Die ersten Aufnahmen

Es war heruntergekommen, karg, trist und faszinierend zu gleich. An den unmöglichsten Stellen waren Graffitis zu sehen, die teilweise wahre Kunstwerke sind. Wir beide waren begeistert von dem Ambiente. „Hier machen wir ein paar Drehs!“ sagte ich, als wir die erste leerstehende Halle sahen. Manuel zog sich um, währenddessen ich meine Kamera positionierte. Ich wies ihn an, mal hier und da herumzulaufen, bevor wir ein paar Festaufnahmen in Angriff nehmen würden. Die ersten Szenen waren im Kasten.

Nach etwa einer Stunde zogen wir weiter in die nächste Halle. Überall übermannte uns das Staunen. An jeder Ecke gab es etwas zu sehen. Auch waren wir nicht die Einzigen, die dieses abgelegene Gelände besuchten. Einige vorbeikommende Menschen begutachteten in kleinen Gruppen ebenfalls das Gelände. Ab und an kamen wir sogar mit ihnen ins Gespräch. Inspiriert von der Umgebung legten wir wieder los mit dem Drehen.

Gegen die Mittagszeit stieß seine Frau dazu. Sie sollte das Ganze noch etwas aufwerten. Zwei Masken hatte ich dabei, von denen ich dachte, sie könnten zum Video passen. Sie probierte sie an. Ich gab ein paar Anweisungen, den Rest erledigte sie von selbst bravourös. Auch, als sie dann mit Manuel zusammen im Bild war, ließ ich die Beiden einfach machen. So verging die Zeit. Am Ende waren wir alle zufrieden mit dem Ergebnis. Erschöpft und mit vielen neuen gewonnen Erfahrungen im Gepäck, ließen wir den Tag noch etwas ausklingen, bevor ich den Heimweg antrat.

Natürlich setzte ich mich gleich am nächsten Morgen an den Rechner und lag los. Zwölf Stunden später gab es die ersten Ergebnisse, die Manuel schon gut gefielen. Über die kommenden Tage setzte ich mich weiter ran und verfeinerte das Ganze. Neben ein paar Bildern, die ich während des Drehs trotzdem aufnahm, kann man das filmische Resultat dieses Erlebnisses, nun seit dem 4.2.2022 begutachten:

Es war mir eine Ehre, mit Manuel und seiner Frau dieses Abenteuer durchlebt zu haben. Die massigen Eindrücke, die ich an diesem Tag gewann, haben meinen Blick in diesem Bereich noch einmal enorm erweitert. Natürlich werde ich weiterhin der Fotografie frönen, aber mein Interesse für das Filmen wurde geweckt.

Outro

Zum Ende hin bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass es mehr Menschen werden, die sich mit Hilfe der Kunst dem Unrecht entgegenstellen, denn wie sagte schon damals vor vielen Jahren Johann Wolfgang von Goethe: „Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.“

Rückspiegel

Fünfzehn Kilometer

Den Anfang des Jahres möchte ich mit einem kleinen Ré­su­mé beginnen. Auch diesmal hielt ich einige Augenblicke fotografisch fest. Alles fing mit meinem Beitrag an, den ich „Fünfzehn Kilometer“ nannte. In ihm verarbeitete ich die Absurdität einer staatlichen Vorgabe, in der es hieß, dass man sich nur im genannten Radius von seinem Haus entfernen darf. Ich fuhr in alle Himmelsrichtungen um genau in dieser Entfernung die Welt festzuhalten. Der Artikel wurde auch im Rubikon und auf Cashkurs veröffentlicht.

Zeiten wie Diese

Mein zweiter Artikel handelte von meiner Heimatstadt Wittenberg. Er zeigt, was diese Zeit mit einer Stadt alles macht und was die politischen Entscheidungen alles nach sich ziehen. Ich versuchte die Leere und Tristesse darzustellen und für die Nachwelt festzuhalten. Der Rubikon veröffentlichte meinen Artikel unter dem Titel „Das leblose Land“. Auch Dirk Müller ließ mir die Ehre zu Teil, diesen Artikel auf seiner Seite herauszugeben.

Tapfere Herzen

Im März besuchte ich dann eine Demonstration in der Landeshauptstadt Magdeburg und hielt einige Momente fest. Der Titel „Tapfere Herzen“ ist eine Anlehnung an die Rede des William Wallace aus dem Film „Braveheart“, der in einer Rede dieses Tages zitiert worden ist und mich sehr inspirierte. Die Eindrücke dazu findet man hier auf meiner Website und unter anderem auf „Cashkurs„.

Momente

Ebenfalls im März des Jahres begleitete ich eine junge Familie. Ich wollte die Kleinsten aufnehmen und erfahren, was diese Zeit wohl mit ihnen macht. Diese einzigartigen Momente hielt ich in diesem Artikel fest.

Von der Hoffnung

Im April fuhr ich nach Berlin, um gegen die Abstimmung zur Erweiterung des Infektionsschutzgesetzes zu demonstrieren und die Augenblicke des Geschehens bildlich darzustellen. Auch diesen Artikel teilte der Rubikon.

Wo ich die Freiheit sah

Ich hatte das Glück, dieses Jahr wundervolle Menschen kennenlernen zu dürfen. Unter Anderem die Ackerpiraten. Diese autarke Großfamilie, schloss ich so ins Herz, dass ich ihr einen Artikel widmen musste.

Vom Klang der Kunst

Als ich mir das Pendant zum European Songcontest, nämlich den NuoVision Songcontest ansah, fiel mir ein Künstler auf, dessen Texte mich stark beeindruckten. Sein Name ist Paart MC. Ich schrieb ihm eine Mail und bat um ein Kennenlernen samt Reportage. Er willigte ein. Das Ergebnis sieht man hier.

Der Chiemgau & Kroatien

Im Sommer des Jahres nutzte ich meinen Urlaub, um wieder fernere Ziele zu bereisen. Der Plan war, mit meinen Freunden nach Kroatien zu fahren, um dort ein bisschen Energie zu tanken. In der Tat, habe ich diese Reise nicht bereut, war sie eine der Schönsten, die ich jemals machte. Da die Eindrücke so umfangreich waren, teilte ich sie diesmal sogar in zwei Artikel auf. Den einen gibt es hier und den anderen hier. Auch der Übernachtung vorher im Chiemgau widmete ich einen Artikel.

Vereint im Schmerz

Wieder ging es nach Berlin. Erneut begleitete ich eine riesige Demonstration. Unter Anderem kam mir hier Boris Reitschuster vor die Linse, den man in einem der Bilder erkennt. Auch diese Eindrücke teilte der Rubikon.

Parallelwelten

Im letzten Artikel des Jahres hielt ich ein paar persönliche Gedanken fest, die mich in diesem Moment sehr bewegten und die ich mir von der Seele schreiben musste. Auch diesen teilte der Rubikon freundlicherweise auf seiner Website.

Auf ein Neues

Es war ein sehr kräftezehrendes Jahr. Dennoch überwiegt die Freude darüber, so viele wunderbare Menschen kennengelernt zu haben, die dem Unrecht ebenfalls entgegenstehen und ihren Teil dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Bewusstlosigkeit überwunden wird. Sie alle geben nicht auf. Ich danke euch allen!

Parallelwelten

Es ist Dienstagabend. Ich sitze vor meinem Rechner und versuche krampfhaft meiner momentanen Ratlosigkeit Ausdruck zu verleihen. Ich habe Kopfhörer auf. Es läuft „Maxcence Cyrin – Where is my mind“. Es sind sehr bewegende Klänge, die mich nachdenklich stimmen. Gerade erlebte ich eine digitale Konversation mit einem Menschen, der mir einmal viel bedeutete. Nicht, dass es das erste Gespräch wäre, mit einer Person, die mir mal nahestand, aber ich fühle gerade das buchstäblich überlaufende Fass am eigenen Leib. Der eine Tropfen, der einfach zu viel war, um ihn der Akzeptanz zu überlassen. Auch zehn Minuten später spüre ich noch immer den Schmerz in meiner Brust, der mich einfach nicht ruhen lassen will. Mir wird in diesem Moment bewusst, dass es keinerlei gesittete Möglichkeit mehr zu geben scheint, den jeweils Andersdenkenden noch zu erreichen. Hier endet es einfach. Der Spalt ist zu tief. Selbst Menschen, die man einmal wirklich nah an sich rangelassen hat, sind mittlerweile so fremd geworden, dass Gefühle emporsteigen, die man in der Vergangenheit niemals für möglich gehalten hätte. Ich sitze fassungslos vor meinem Bildschirm und weiß weder ein noch aus. Ich drehe den Lautstärkeregler nach oben.

Wie herauskommen aus diesem Teufelskreis der düsteren Gedanken? Ich schaue auf die Uhr und realisiere, es ist schon viel zu spät, um weiterzuschreiben. Ich muss am nächsten Tag wieder arbeiten. Malochen für eine Branche, von der ich nicht weiß, ob es sie nächstes Jahr überhaupt noch gibt, oder ob ich als Ungeimpfter demnächst noch arbeiten darf. Gerade lese ich eine Schlagzeile: „Wird starke Einschränkungen für Ungeimpfte geben“. Sie berührt mich nicht einmal mehr, so kalt bin ich mittlerweile geworden. Es scheint, als sei alles möglich, nichts kann mich mehr schocken. Ich muss fast lachen. Die Klänge, die mir permanent ins Ohr hallen, lassen mich an unbeschwerte Zeiten erinnern und versetzen mich in einen leicht melancholischen Zustand. Ein schönes Gefühl.

Ich blicke der Tatsache ins Auge, dass wir uns verloren haben, dass die Brücken abgerissen wurden und die neue Normalität ein fester Bestandteil für die Allermeisten geworden ist. Für sie sind wir die Narren. Doch fernab jeglicher Argumente fühle ich, dass meine Gedanken berechtigt sind. Es reicht ein kurzer Ausflug in die Geschichte, um meine Thesen zu untermauern. All das lässt mich erstarren. Der Wahnsinn nimmt weltweit seinen ungehemmten Lauf und ich muss ohnmächtig daneben stehen. Wir haben es von Anfang an kommen sehen, unser Gefühl täuschte uns nicht. Voller Elan gingen wir auf die Straßen und versuchten von den demokratischen Mitteln Gebrauch zu machen, um aufzuhalten, was ansonsten drohen wird. Doch wir wurden nicht erhört. Zu mächtig ist das Konglomerat aus Einfluss und Geld. Nun ist es ganz offensichtlich zu spät und Resignation macht sich breit auf weiter Flur. Was jetzt alles auf uns zukommen wird, kann ich mir denken, doch wundern tut es mich nicht mehr.

Mittlerweile stimuliert es nicht einmal mehr, die Naivität und Unwissenheit zu belächeln oder sich darüber lustig zu machen. Alles ist taub und ich scheine mich nur noch zu fragen: „where is my mind?“ Es gibt keine Antworten mehr, ja selbst die Fragen gehen mir aus. Also was für ein Zustand ist das? Was kann ich noch tun, um doch noch das Allerschlimmste zu verhindern? Die bittere Erkenntnis ist, dass ich gar nichts tun kann, rein gar nichts. Ich kann im Hier und Jetzt meine Gedanken verewigen, in der Hoffnung, dass sie in der fernen Zukunft helfen, Gehör zu finden um die Unfassbarkeit der heutigen Zeit erklären zu können. Auch wenn es nur eine Illusion sein sollte, so verschafft sie mir einen Moment der Hoffnung, wohl ahnend, dass sie nur von kurzer Dauer sein wird.

Was treibt mich überhaupt noch an? Nun, einerseits die Familie. Des Weiteren habe ich wunderbare Freunde und Mitstreiter in dieser Zeit kennengelernt, die die Dinge ganz genauso fühlen wie ich und die es leichter machen, diese Unglaublichkeit zu überstehen. Dabei spielt es keine Rolle, wo sie leben, ich bin in Gedanken bei jedem Einzelnen. Doch auch die Fotografie wird mir weiterhin viel Kraft geben. Im Laufe der vergangenen Monate nahm ich des Öfteren die Kamera in die Hand und hielt die Welt für einen Augenblick für immer fest. Einige der Aufnahmen, die mich für kurze Zeit an das Schöne erinnern, will ich mit euch teilen. Die Kunst, da bin ich mir sicher, wird ebenfalls ihren Teil dazu beitragen, die Parallelwelt ein Stück weit lebenswerter zu machen. Ich freue mich darauf.

~ Ulli

Vereint im Schmerz

Zugegeben, der Titel klingt etwas pathetisch, aber nachdem ich diesen bedeutsamen Tag noch einmal Revue passieren ließ und mir die Aufnahmen am Abend zu Gemüte führte, wollte ich ihn. Drückt er mit ein paar Buchstaben genau das Gefühl aus, was mich seit langer Zeit umgibt und von dem ich stetig versuchte, es in Worte zu fassen.

Es heißt nicht ohne Grund, geteiltes Leid ist halbes Leid. Erst jetzt, just in diesem Moment, verstehe ich die Bedeutsamkeit dieser allseits bekannten Redewendung tatsächlich. Denn was muss erst geschehen, dass Menschen unterschiedlichster Colour sich vom Sofa aufraffen, in die Ferne reisen und zusammen auf die Straße gehen? Was muss passieren, dass er sagt, ich weiß mir nicht mehr anders zu helfen? Wieviel kann ein Mensch ertragen? Wann ist seine individuelle rote Linie erreicht? Wie weit ist es gekommen, dass die Motivation, etwas zu tun, was nicht der Mehrheit entspricht, größer wiegt, als die Pein, die ihm zwangsläufig entgegenschlagen wird?

Wir leben in einer Zeit, in der selbst Worte, die seit Ewigkeiten legitim waren, bedeutungslos ja sogar abschreckend wirken mittlerweile. Fast schämt man sich sie auszusprechen. Worte wie Heimat, Deutschland, Recht, Freiheit, Nationalhymne oder Führerschein sind mittlerweile so kontaminiert, dass man sich zweimal überlegt, ob man sie benutzt. Es ist nicht nur der gesellschaftliche Umgang mit Corona, weswegen die Menschen auf die Straße gehen. Es scheint, als sei es das gesamte Lebensmodell, dass uns aufoktroyiert wird. Es ist Klima, es ist Gendersprache, es ist die Politik in Gänze. Das ganze Weltbild passt nicht mehr. Egal welches Thema man sich zu Gemüte führt, wir fühlen, dass es falsch ist und wir verstehen nicht, weshalb so viele Brüder und Schwestern das nicht erkennen wollen und uns sogar „bekämpfen“. Dabei sind wir die Letzten, die sich streiten möchten. Ganz im Gegenteil, wir möchten den Frieden, die Versöhnung und in Harmonie miteinander leben. Dafür greifen wir auf das vorletzte Mittel zurück was uns bleibt, die Straße.

Wir müssen alles versuchen, die Dinge zum Guten zu bewegen. Wenn uns das nicht gelingt, sind wir gezwungen unsere eigene Welt zu erschaffen, doch wer möchte das wirklich? Es würde zwangsläufig bedeuten, dass wir uns separieren müssen. Und diesen Zustand jemals wieder aufzulösen, würde Generationen andauern. Wer will das denn? Ich jedenfalls nicht und ich bin der festen Überzeugung, niemand anderes ebenso, der noch ein gewisses Maß an Empathie und Gefühl besitzt. Dafür gehen die Menschen an Tagen wie diesen weltweit auf die Straße, vereint im Schmerz.

Es ist alles gesagt, es ist alles bekannt. Mich erreicht der Schmerz in den unterschiedlichsten Lautstärken und Tonlagen. Es reicht. Er soll aufhören. Doch wird er es nicht von alleine. Mir bleibt nur das, was ich kann und zwar die Fotografie. Mit ihr versuche ich in den Dialog zu kommen, denn Bilder haben eine andere Ausdruckskraft als das geschriebene Wort oder ein Video. Ein Bild kann dazu anregen, für einen Augenblick die Realität zu vergessen. Im besten Fall entsteht ein Zweifel. Ein kurzer Gedanke, der zu weiteren führt und somit zu einem völlig neuen Blickwinkel. Ein naiver, aber schöner Gedanke. Mir gibt er Kraft.

Bildlich berichten möchte ich vom 28.08.2021. An diesem Tag vereinten sich Unzählige in Berlin und machten ihrem Schmerz freien Lauf. Sie gingen gemeinsam auf die Straße, wohlwissend, wie sie in den Gazetten beschrieben werden. Die Energie war atemberaubend, sie war spürbar und gab Halt. Eine schier endlose Anzahl an Menschen ließ sich von Verboten nicht aufhalten und folgte ihrem Herzen, getragen vom unbändigen Gefühl, das Richtige zu tun. Niemand konnte sie aufhalten. Die Liebe und der Wille nach Veränderung steckte an. Niemand warf einen bösen Blick auf die Armada des vergangenen Menschenverstands. Ganz im Gegenteil. Ich erlebte soviel Zuspruch von Passanten und Beobachtern, dass es mich darin bestätigte was ich tue und wofür so viele Menschen den weiten Weg auf sich nahmen. Sie blickten aus ihren Balkonen, schwanken Fahnen, begrüßten uns, streckten den Daumen in die Höhe, pfiffen aus ihren Autos, nahmen selbst alles auf und schenkten uns ein Lächeln. Es war unbeschreiblich. Dabei gerät es fast in den Hintergrund, dass uns die Polizei auf einer Brücke am Weitergehen hinderte.

Ich habe schon viele Demonstrationen fotografisch begleitet und ein paar Gedanken dazu niedergeschrieben, aber diesmal hat es mich besonders mitgerissen. Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich empfand, dass es ein ganz besonderer Tag war, der mir Hoffnung gab, denn diese Masse an reinen Herzen war nicht zu übersehen und regte ganz sicher den einen oder anderen zum Nachdenken an.

Genug der Worte, Bilder sprechen für sich. Ich hoffe, dass ich die Energie dieses wundervollen Tages einigermaßen vermitteln kann.

~ Ulli

Hrvatska

Lokale Ausflugsziele

Vorab: Bevor man sich den folgenden Artikel zu Gemüte führt, sollte man sich dem ersten Teil widmen, da es ansonsten zu Verständnisproblemen kommen könnte. Hier ist der Link.

Der zweite Teil meines Erfahrungsberichts über eins der schönsten Regionen, die ich bisher sah, beginnt mit einem Ausflug in die neunzig Kilometer entfernte Küstenstadt Pula. Dort soll es einen herrlichen Strand geben, meinte Michael, der jeden Abend neue Ausflugsziele recherchierte. Entspannt und den herrlichen Ausblick auf das Meer genießend, erreichten wir die größte Stadt Istriens. Bevor wir uns ihr in Gänze widmeten, besuchten wir erst einmal den nahegelegenen Strand, der auf den zuvor recherchierten Bildern sehr ansprechend aussah. Und in der Tat, wir wurden nicht enttäuscht. Ein herrlicher Strand, der kaum besucht war. Nun, wir hatten nichts dagegen. Wir fanden ein herrliches schattiges Plätzchen und sprangen ins Meer. Später lief ich mit Michael noch etwas umher, um die Gegend zu erkunden und ein paar Eindrücke festzuhalten.

Ausblick aufs Meer
Schlendern durch Pula

Nach einigen Stunden verließen wir den Strand und fuhren in die Innenstadt Pulas. Wir parkten direkt vor dem großen Amphitheater, was die Hauptattraktion der Stadt ist. Hier fanden vor vielen Jahrhunderten ebenfalls Gladiatorenwettkämpfe statt, ganz wie im alten Rom. Wir erkundeten die gesamte Innenstadt und waren fasziniert von der schönen Architektur. Am frühen Abend verließen wir Pula und fuhren wieder Richtung Lovran, unsere temporäre Heimat. Auf dem Rückweg stachen uns noch einige schöne Fleckchen ins Auge, die ich natürlich ebenfalls festhielt.

Altstadt von Pula
Rovinj und Poreč

Wie jeden Abend, gingen wir in unsere Stammkneipe, in der wir auch Teile der EM verfolgten. Die kroatische Mannschaft feuerten wir besonders an. Der Plan für den nächsten Urlaubstag war gesetzt: Rovinj (Wir sprachen es Rovinje aus). Eine traumhafte Stadt, die nördlich von Pula liegt. Wir fuhren quer durchs Land und waren ebenfalls nach ungefähr neunzig Minuten da. Auch hier setzte ich Grit und Michael an einem Strand ab und nutzte die Gelegenheit um in den nächst höher gelegenen Ort Poreč zu fahren. Ich wollte einfach mitnehmen, was geht. Das klingt alles nach ziemlich viel Stress, ist es aber gar nicht. Ganz im Gegenteil, für mich ist das purer Genuss.

Eine Dreiviertel Stunde benötigte ich, um an besagten Ort zu gelangen. Eine hübsche kleine Hafenstadt, die ich in vollem Umfang erkundete. Zwei Stunden reichten aus, um mir einen angemessenen Eindruck zu verschaffen, bis ich wieder nach Rovinji düste und mit ins Meer sprang, bevor wir anschließend in die Innenstadt fuhren.

Diese Stadt war wirklich ein Highlight. Hier hätte man zweifelsohne auch Szenen der Serie Game of Thrones drehen können. Wir dachten, die bisher erlebten Stadtbilder lassen sich nicht mehr toppen, aber das hier setzte dem Ganzen noch eine Krone auf. Wir saugten auf, was wir konnten. Auch hier begegneten wir ausnahmslos freundlichen Menschen. Wir kauften einheimischen Wein und rare Öle, die uns eine freundliche Verkäuferin schmackhaft machte. Rovinji hinterlässt einen starken Eindruck, den man nicht vergessen wird.

Rovinji
Die letzten Tage

Es gefiel mir so gut, dass ich meinen Urlaub auf Istrien kurzfristig um drei Tage verlängerte. Ich konnte einfach noch nicht weg, zu sehr hatte mich Istrien in seinen Bann gezogen. Ich dachte daran, wie es wohl ist, hier sein Leben zu verbringen. Wenn nur nicht diese außergewöhnlich hohe Sprachbarriere wäre. Viele der Einheimischen sprechen deutsch, aber wenn man hier leben möchte, muss man auch die Sprache sprechen. Wir erlebten noch so Einiges. Ein Höhepunkt war die Konoba Kali in Lovran, ein außergewöhnliches Restaurant, mit einzigartigem Ausblick aufs Meer. Hier wird man aufs Herzlichste empfangen. Der Chef begrüßte uns persönlich und stellte uns seine Konoba vor. Er erzählte so Einiges über Kroatien, sein Leben und wie er die Welt sieht. Kein Zweifel, das ist ein absoluter Geheimtipp. Wer einmal hier in der Gegend strandet, muss hier hergehen, denn nicht nur das Essen hier ist phänomenal.

Zu Gast in der Konoba Kali
Dovidenja

Es waren wundervolle Augenblicke hier. Oft denke ich an einen der schönsten Urlaube zurück, den ich vor vielen Jahren in Frankreich erleben durfte, doch das bezaubernde Kroatien samt der durchgängig liebevollen Menschen hier, hat es wahrhaftig geschafft, dies noch einmal zu toppen. Auch hatte ich mit Grit und Michael das Glück, zwei wunderbare Menschen dabei zu haben, mit denen ich diese einschneidenden Erlebnisse teilen durfte.

Abschied von Kroatien

Ich danke den Kroaten für Ihre Gastfreundschaft und hoffe, diese bezaubernde Region eines Tages wieder zu sehen.

~ Ulli

Im Land der Träume

Auf nach Kroatien

Viel wurde mir berichtet von einem Land, fern der Heimat, was so wunderschön sein soll, dass man gar nicht mehr weg möchte. Nun, man kann ja viel erzählen, erleben muss man es selbst. Offen wie ich bin, ließ ich mich auf die Verheißungen ein, ohne besonders hohe Erwartungen zu hegen. Ich hatte Urlaub und dachte mir, warum sich nicht auf zehn Stunden Fahrt einlassen und ein Land besuchen, von dem du rein gar nichts weißt. Später auf der Bahre wirst du es sicher bereuen, die Dinge nicht getan zu haben. Somit folgte ich dem Vorschlag meiner Freunde Grit und Michael, in Kroatien meinen Urlaub zu verbringen und fuhr mit den beiden getrennt voneinander ans Mittelmeer.

Ein weiter Weg

Ganze zwei Länder trennen mich vom vielversprechenden Ziel. Österreich und Slowenien. Ich war bereits in Salzburg, was nah an der deutschen Grenze liegt, aber die kroatische Halbinsel Istrien sollte noch einmal doppelt soweit weg liegen. Da ich Urlaub hatte und es keinen Anlass gab, mich irgendwelchem Stress auszusetzen, beschloss ich, auf halbem Weg Rast zu machen um am nächsten Tag ausgeruht meinen Weg fortzusetzen. Meine Entscheidung fiel dabei auf den Chiemgau bei der bezaubernden Eva, wovon ich bereits im vergangenen Artikel berichtete.

Slowenien
Endlich Ankommen

Vorbei an den bereits erwähnten Ländern, die ich aus meinem Wagen versucht habe, sporadisch festzuhalten, erreichte ich endlich Kroatien. Bereits kurz hinter der Grenze kam ich in den Genuss eines Panoramas, das seines Gleichen sucht. Ich war gezwungen, den Motor auszuschalten und den Ausblick auf die wundervolle Adria zu verewigen. Wer brauch schon Urlaub, wenn er hier in Istrien lebt? Sonne satt, eine unvorstellbare Landschaft und eine Architektur, die der in Frankreich oder Italien in nichts nachsteht. Istrien ist der nördlichste Teil des langgezogenen Landes, eine mit Steinen übersäte Halbinsel zu der mir auch gleich eine kurze Geschichte einfällt, die man sich hier erzählt:

Als Gott die Erde erschaffen hat, dachte er sich, ein Landstrich soll aussehen, wie das Paradies. So ist Istrien entstanden. Ein traumhafter Ort. Als der Teufel das gesehen hat, wurde er eifersüchtig. Rasend vor Wut zerriss er den Sack, in dem die Engel die Felsen transportierten, die noch zu verbauen waren. Und ganz Istrien wurde übersäht mit Felsbrocken.

Das ist auch der einzige Wermutstropfen, den man finden könnte. Einen Sandstrand sucht man hier vergebens. Aber keine Sorge, man gewöhnt sich ganz schnell daran, versprochen!

Istrien
Lovran

Schließlich erreichte ich mein Domizil in dem hübschen Ort Lovran. Villa Maria heißt das überaus moderne und wunderschön eingerichtete Hotel, welches ganz in der Nähe des Meeres liegt. Ich wurde von der überaus freundlichen Gastgeberin Vedrana empfangen, die mir sogleich mein Zimmer zeigte. Ich war baff. Es war qualitativ einzigartig. Sofort fühlte ich mich zuhause. Nach dem Einchecken, gab sie mir noch ein paar Tipps, bevor ich in die Stadt fuhr um mich mit Grit und Michael zum Abendessen zu treffen.

Es war ein wundervolles Wiedersehen bei unbeschreiblichstem Ambiente. Hier vergisst man wahrlich die Zeit und beginnt zu leben. Während man in der Abendsonne den Blick auf das wunderschöne Meer genießt, kommen einem viele Gedanken in den Sinn, allen voran, wie es wohl wäre, hier zu leben. Schon kommt der Ober. Natürlich esse ich Fisch. Bezahlt wird in der Landeswährung Kuna. 100 Kuna sind in etwa 14 Euro. Beseelt von diesen phänomenalen Ersteindrücken, planten wir den nächsten Tag und schlenderten anschließend noch etwas durch den Ort, bevor wir in unsere Hotels fuhren.

Lovran
Aufbruch nach Krk

Der nächste Tag brach an. Ich schlief wunderbar und wir alle freuten uns auf unsere nächste Etappe, die Insel Krk (Kirk gesprochen). Sie liegt etwa eine Stunde entfernt und hat viel zu bieten. Allein für sie bräuchten wir Tage um sie in Gänze zu erkunden. Grit und Michael sehnten sich nach Meer und wollten endlich in die Adria springen, auch ich verlangte danach, doch wollte ich auch die Umgebung erkunden. Somit entließ ich sie nach Ankunft in Njivice, einem der ersten Ortschaften auf der Insel und fuhr allein weiter in die Stadt Krk um dort ein paar Aufnahmen zu machen. Ich verweilte etwa zwei Stunden hier, bevor ich anschließend zum Badestrand fuhr, wo die beiden das Meer und die Sonne in vollen Zügen genossen. So gesellte ich mich dazu und vergaß den tristen Alltag in der Heimat.

Die Stadt Krk
Rijeka

Viele Stunden später verließen wir die Insel Krk, um uns wieder auf den Heimweg zu machen. Auf halber Strecke durchquerten wir eine der größten Städte in der Region, Rijeka. Wir wollten hier unseren Abend verbringen, etwas Essen und uns den Ort ansehen. Wahrlich, es ist eine bezaubernde Stadt, in der man ewig verweilen kann. Die wunderschönen Gassen, die Architektur und die liebenswerten Menschen, hinterlassen zwangsläufig einen bleibenden Eindruck. Was soll man dazu noch sagen? Man muss es einfach erleben.

Rijeka
Erste Eindrücke

Schon die ersten beiden Tage brachten so viele wunderschöne Impressionen mit sich, dass es nicht ausreicht, das gesamte Ausmaß dieses wundervollen Fleckchens zu würdigen. Deswegen werde ich diesmal meine Erfahrungen in einem weiteren Artikel fortführen, den ich demnächst veröffentlichen werde. Für den Anfang, will ich euch erste Eindrücke präsentieren.

~ Ulli

Eva und der Chiemgau

Urlaubsplanung

Endlich Urlaub. Endlich die Seele baumeln lassen, den Alltag vergessen und versuchen, diesen ganzen Wahnsinn, der hier gerade passiert, ein Stück weit in den Hintergrund zu rücken. Das war nur fern der Heimat möglich.

Nach kurzer Recherche war die Route gesetzt: Kroatien. Freunde von mir fuhren schon relativ oft hin und fragten mich, ob ich nicht mitkommen mag. Dort soll alles etwas entspannter als hier sein, es herrscht weniger Angst, hier lebt man! Für mich klang das einfach perfekt.

Etwas über eintausend Kilometer trennen mein Ziel von der Heimat. Warum sich soviel Stress ausliefern? Ich suchte nach einer Übernachtungsmöglichkeit auf halber Strecke und entdeckte Evas Kleinod im Chiemgau. Ihr Titel, samt Beschreibung der Übernachtungsanzeige stachen mir sofort ins Auge. Also schrieb ich ihr und hoffte, dass sie mich kurzfristig für eine Nacht beherbergen könne. Zum Glück klappte es.

Eine Reise beginnt

Die Taschen gepackt und mit massig an Liedgut ausgestattet, ging es los gen Süden mit Zwischenstopp im Chiemgau. Dieser liegt in einem der südöstlichsten Zipfel Deutschlands, kurz vor den Toren der Alpen und der Grenze zu Österreich. Ganze sechs Stunden Autofahrt trennen meine Heimat Wittenberg von dieser bezaubernden Gegend.

Zu Gast bei Eva

Endlich hatte ich mein Ziel am frühen Nachmittag erreicht. Dank Navi war es kein Problem, diesen versteckten Ort zu finden, der sich ein paar Kilometer weit weg des Chiemsees befindet. Es war ein riesiges mit Blumenkästen behangenes Haus, typisch bayerisch eben. An der Tür klebte ein Zettel mit der Info, wo ich parken kann und dass ich ums Haus in den Garten kommen soll, in dem Eva verweilte. Gesagt, getan, lief ich ums Haus und wurde aufs Herzlichste begrüßt. Ich spürte sofort, was für ein offener und liebevoller Mensch sie war.

Sie führte mich anschließend in das charmant eingerichtete Gästezimmer, was sie mit einem herzlichen Willkommensgeschenk versah. Eine kleine Erdbeerschale, eine Flasche Wasser und eine Süßigkeit waren für mich bestimmt.

Nach dem Einchecken zeigte sie mir das Haus und lud mich zu einem Kaffee ein. Wir setzten uns in den Garten und unterhielten uns ganz so, als würden wir uns schon ewig kennen. Wir erzählten von unseren Leben, unseren Zielen, von dem, was wir noch vorhaben und philosophierten über die Welt. Dabei kam heraus, dass wir die Dinge ganz ähnlich sehen und fühlen. Überhaupt scheint sie die Gabe zu besitzen, Menschen sehr gut einschätzen zu können. Empathie und Mitgefühl sind ganz offensichtlich ihre beeindruckendsten Eigenschaften.

So vergingen die Stunden. Ich erwähnte, dass ich früh aufstehen und weiter müsse und mir leider nicht viel Zeit bleibt, um einen Hauch an Eindrücken aus dieser Gegend zu gewinnen. Ich dachte mir, wenn ich schonmal hier bin, muss ich wohl auch mal an den berühmten Chiemsee, doch Eva erwiderte, dass dort ja jeder hingehe und ich mir lieber die unmittelbare Gegend ansehen solle. Gern zeigt sie mir ein wenig. Erfreut von diesem Angebot, stiegen wir beide in mein Auto und fuhren einen Abschnitt des Landstrichs ab.

Von Freunden, Quellen und der Weite

Die Erdbeeren, die ich auf meinem Nachttisch zur Begrüßung vorfand, stammen von einer befreundeten jungen Familie, die sich ganz in der Nähe einen Garten hält. „Lass uns da mal hinfahren“, sagte Eva, „Ich mache dich mit ihnen bekannt.“

Begleitet von herrlichstem Sonnenschein, ging es also Richtung „Bamreih“. Angekommen, traf ich herzliche Leute, die mir ein wenig über ihr Leben und ihre Leidenschaft erzählten. Eva pflückte Erdbeeren und unterhielt sich mit den Beiden. Die Kamera gezückt, versuchte ich ein paar Momentaufnahmen festzuhalten.

Anschließend verabschiedeten wir uns und fuhren in etwas höhere Lagen. Es sollte zu einer Quelle gehen, aus der sie stetig ihr Trinkwasser auffrischt. Glücklicherweise hatte ich meine Trinkflasche mit, so dass ich ebenfalls in den Genuss kam, von dieser kostbaren Naturquelle zu probieren. In der Tat spürte ich die Reinheit. Sicher lag das aber auch an dem bezaubernden Ambiente, was mich umgab. Wer hier lebt, brauch nicht in den Urlaub zu fahren. Es ist traumhaft schön, hier kann man wahrlich die Seele baumeln lassen, dachte ich mir, als wir zu unserem letzten Ziel fuhren, von wo aus wir einen herrlichen Ausblick auf Evas Chiemgau erhielten. Ich entdeckte sogar noch eine versteckte Bank, von der Eva noch nichts wusste, wir saßen uns hin und genossen die Aussicht.

Abschied

Die Stunden vergingen wie im Fluge. Am Abend setzten wir uns noch eine Weile in den Garten. Sie bewirtete mich mit einem Gericht aus einem ortsansässigen Gasthof und kredenzte mir noch einen hauseigenen Salat, der schon optisch seinesgleichen sucht und ebenfalls verewigt werden musste.

So viele Eindrücke bereits am ersten Urlaubstag, die Messlatte hing ziemlich weit oben. Zufrieden fiel ich ins Bett.

Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen und wollte los. Eva sagte, dass ich sie noch ein Stück mitnehmen soll, um mir einen letzten Ausblick zu zeigen, bevor es weiter geht. Natürlich konnte ich dieses Angebot nicht abschlagen und wurde in der Tat belohnt.

Es waren wunderbare Stunden am Chiemgau. Erst später auf dem Rückweg, sollte ich kurz am Chiemsee anhalten, um ein paar Aufnahmen zu machen. Natürlich kann ich nur einen kleinen Eindruck vermitteln in dieser kurzen Zeit, aber das, was ich festhielt, möchte ich mit Euch teilen.

~ Ulli