Vergangenheit und Zukunft

Einsicht

Da liegt es nun, das vergangene Jahr. Etwas mitleidig betrachte ich es. Ungläubig, ja fast paralysiert schaue ich es an und scheine es immer noch nicht zu fassen, was es mit uns gemacht hat. Ich möchte mich schütteln, mich besinnen und einfach weitergehen, aber ich kann nicht. Unnötig, all die Dinge zu kommentieren, die uns tagtäglich um den gesunden Menschenverstand geschleudert worden sind. Ein Wunder, dass die meisten Menschen, die dem in irgendeiner Weise entgegentraten, überhaupt noch bei klarem Verstand sind oder die Energie aufbringen, weiter zu machen. Nunja, es gibt Ausnahmen. Einige dieser Ausnahmen wurden sogar ins Gefängnis gesteckt.

Und ich? Nun, ich schwanke permanent. Mal möchte ich gegen das Unausweichliche ankämpfen und dann wiederrum betrachte ich uns von außen und muss betreten das Haupt senken. Sagen:, “Aufhören! Es geht nicht so – nicht mehr! Niemand hört mehr zu!” Wäre es vielleicht klüger, sich eine Weile bedeckt zu halten? Wäre es nicht besser, sich geschlossen zurückzuziehen und abzuwarten, bis diejenigen, die uns als Querulanten und Nörgler betitulieren, selbst erkennen, dass wir gar nicht so falsch lagen mit unseren bedrohlichen Annahmen? Es scheint mir jedenfalls eine überlegenswerte Option zu sein.

Wenn ich mir vor Augen halte, was wir gemeinsam auf die Beine gestellt haben, welche Energie wir aufbrachten, um dem Unrecht etwas entgegenzusetzen, dann kann man schon stolz darauf sein, denn dadurch entstand soetwas wie Hoffnung. Hoffnung, dass wir unsere Mitmenschen erreichen. Dass die Anliegen Gehör finden bei Ihnen und dass Sie sich uns anschließen. Doch leider ist nichts geschehen. Unsere Argumente wurden nicht gehört, im Gegenteil, sie wurden stets verachtet und verlacht, bis heute. Trotzdem sich die gesellschaftliche Lage spürbar für die Allermeisten verändert hat, reichte es nicht aus, sie zum Mitmachen zu bewegen. Schade, denn nur mit ihnen gemeinsam hätten wir etwas bewegen können. Nun finde ich Spaltung, Missgunst und den Schritt in die Bedeutungslosigkeit vor.

Was nützt es auch, immer und immer wieder den Ist-Zustand zu kommentieren und sich die alltäglichen Unglaublichkeiten gegenseitig hin und her zu schicken? Wem soll das etwas nützen außer, dass es uns nur noch mehr in Rage verfallen lässt? Ja, ich weiß, was das WEF vorhat. Wahrscheinlich leben wir tatsächlich in einer anderen Welt als die Meisten. Dann soll es so sein. Ich für meinen Teil, habe meinen Frieden damit gemacht und dokumentiere weiterhin den, aus meiner Sicht, vorsätzlichen Verfall dieser Gesellschaft und versuche Brücken zu bauen, in der Hoffnung, dass sich doch am Ende alles zum Guten entwickeln wird. Ich versuche es jedenfalls auf meine Weise.

Meiner Leidenschaft, der Fotografie bin ich jedenfalls treu geblieben und habe viele Augenblicke festgehalten im Laufe dieses Jahres. Zeit, die Erfahrungen noch einmal Revue passieren zu lassen.

Der Fels in der Brandung

Mein erstes großes Projekt im vergangen Jahr fand an einem kalten Februartag in der Nähe von Berlin statt. Erneut besuchte ich Manuel, auch bekannt unter seinem Künstlernamen Paart MC. Schon einmal widmete ich mich seiner Kunst und verfasste einen Artikel über ihn. Diesmal jedoch sollte es noch etwas mehr sein als nur reine Fotos und wir beschlossen, uns an ein Musikvideo zu wagen. Wie es dazu kam, was daraus entstand und ob es uns am Ende gefallen hat, was wir da fabrizierten, kann man in diesem Artikel erfahren.

Das Ende der Geduld

Mein nächster Artikel handelte von den Wittenberger Spaziergängen. Ich hoffte damit, den negativen Berichten etwas entgegensetzen zu können. Meine Erfahrungen waren wirklich schön. Zu dieser Zeit herrschte eine unbeschreiblich positive Atmosphäre auf der Straße. Man konnte den Aufbruch förmlich spüren. All diese Menschen mit samt ihren Ambitionen waren der Ansporn, etwas zurück zu geben und ihnen ein Andenken zu widmen. Ich verfasste also nicht nur diesen Artikel mit vielen Momentaufnahmen, sondern beschloss, auch ein Video unter dem Titel “Zeitzeugen”, zu veröffentlichen.

Alles was bleibt

Im Sommer des Jahres ging ich ein wenig in mich und sinnierte über das Vergangene. Ich betrachtete unser Tun und unser Sein als Ganzes und ließ meinen Gedanken freien Lauf. Einigen schien ich aus der Seele zu sprechen, denn ich erhielt viele Rückmeldungen auf unterschiedlichsten Wegen. Ich schrieb über Sinn und Antrieb, über meine Einsichten und weshalb ich tue, was ich tue. Es war ein sehr persönlicher Artikel, der viel Gehör fand. Neben dem Rubikon, hielt ihn auch Gunnar Kaiser für erwähenswert, was mich wirklich sehr gefreut hat.

Scharfe Schwerter

Im September traf ich den Künstler Martin Sprave, der hier in Wittenberg seine Kunst zur Schau stellte. Durch den Tipp eines Freundes erfuhr ich, dass er auf dem Marktplatz seine Werke ausstellte und sah mich sofort gezwungen, diese politischen Monumente fotografisch zu verewigen. Auch ihm widmete ich einen Artikel, der den Weg in mein Lieblingsmagazin Rubikon schaffte.

Die Verurteilten

Zu Guter Letzt in diesem Jahr, verfasste ich einen Artikel über den geschichtsträchtigen Reformationstag in Wittenberg, der zum Anlass genommen wurde, den Unmut gegen die Regierung in Form einer Demonstration zu veranstalten. Viele tausend Menschen sind aus ganz Deutschland gekommen und haben sich dem Protest angeschlossen. Trotz enormer Widrigkeiten, haben die Veranstalter es geschafft, ein imposantes Ereignis zu realisieren. Auch diesen Tag hielt ich in einem Artikel fest, den Mr. Dax. Dirk Müller freundlicherweise auf seiner Chaskursseite teilte.

Was uns erwartet

Was wird Sie uns bringen, die Zukunft? Wird die Gerechtigkeit triumphieren? Wird es unseren Mitmenschen wie Schuppen von den Augen fallen und werden sie realisieren, dass wir nicht ihre Feinde sind? Oder muss erst alles zusammenbrechen und das Elend vorherrschen, bis sich die Gesellschaft wieder besinnt und erkennt, was ihnen angetan wurde? Ich weiß es nicht. Was ich weiß ist, die Hoffnung stirbt nicht zuletzt, sie stirbt niemals.

Scharfe Schwerter

Heimweh nach Vernunft

Die Meisten kennen den Spruch vom ehemaligen Präsidenten der Europäischen Kommission Jean Claude Juncker:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Weit weniger bekannt ist diese Aussage von ihm:

“Wenn es ernst wird, muss man lügen.”

Ein erfrischend ehrlicher Satz, den er da von sich gab. Diese Fassaden verborgener Macht, äußern sich eben doch manchmal aus Versehen – oder mutwillig – erschreckend offen und beweisen damit, wessen Geistes Kind sie eigentlich sind. Es ist wirklich bedauerlich, dass dieses austauschbare Klientel die Richtung vorgibt.

Für sie sind wir Kinder. Es gibt viele brave Kinder, aber eben leider auch die anderen, die kleinen ungezogenen Gören, die einfach nicht mehr an den Weihnachtsmann glauben wollen und gezüchtigt werden müssen. Die Dressur scheint ein probates Mittel zu sein. Es ist fast so, als ob die Stöckchen stetig höher positioniert werden, über die wir nutzlosen Menschen springen dürfen. Immer höher, bis uns die Luft ausgeht. Der Wahnsinn ragt mittlerweile so dermaßen in unaussprechliche Höhen, dass man kaum mit der Verarbeitung hinterherkommt. Was tun, gegen die zwangsweise entstehende Ohnmacht? Welche Superlative soll man noch verwenden, um das aktuelle Zeitgeschehen realistisch zu beschreiben? Was muss noch alles passieren, bis wir es endlich schaffen, ideologiebefreit zusammenzustehen?

Sie setzen uns Hassfiguren vor, bis der Auftrag erfüllt und alles zerstört worden ist. Dann endlich, werden uns die “vom Licht geküssten Retter” auf ihren weißen Pferden ereilen und uns von allem Leid “befreien”. Und natürlich wird wieder nichts in den Geschichtsbüchern davon stehen, dass dieses Ereignis orchestriert worden ist. Das Traurige dabei ist, dass die Legionsaufseher erneut nicht im Entferntesten bemerken, dass sie Teil eines viel größeren Plans sind. Unbeeindruckt von der eigenen Ahnungslosigkeit, marschieren sie immer weiter auf dem Pfad des Untergangs, bis ihnen ihre beispiellose Unfähigkeit blutig aus den Augen quillen wird. Ununterbrochen kämpfen sie gegen jegliche Vernunft und ihren eigenen Verstand. Ihr gedankliches Gebilde, das gerade benötigt wird, um Menschen einzuengen, zu belehren und ihrer Kultur zu berauben, ist offenkundig nicht ausreichend beseelt, um zu erkennen, wessen nekrotischem Konstrukt sie gerade folgen. Vielleicht sind Worte zu schwach oder zumindest nicht ausreichend, um das wahrhaft Böse angemessen zu beschreiben. Gut, dass es da Alternativen gibt.

Ton als Mittel der Kunst

An diesem Sonntag schickte mir ein Freund ein Foto, auf dem eine Statue zu sehen war mit dem Zusatz: – “Steht hier, auf dem Wittenberger Töpfermarkt.” – Ich musste zweimal hinschauen. Ein Soldat in grün-brauner Uniform und dem darunter eingravierten Satz: “Grün ist das neue Braun”. Im Hintergrund der Aufnahme erkannte ich eine weitere Skulptur, die ich nicht ganz einordnen konnte, die aber dennoch meine Aufmerksamkeit erregte. Ziemlich progressiv, fand ich im ersten Moment. Mein Interesse war sofort geweckt und ich beschloss, mich auf die Socken zu machen, um mir das Ganze persönlich anzusehen. Gesagt, getan, packte ich meine Kamera ein und fuhr zum Marktplatz.

Es war ziemlich viel los an diesem sonnigen Tag. Ich betrat den historischen Ort, lauschte den am Rande stehenden Musikern und genoss die appetitlichen Gerüche der Flammkuchenstände. Ich schaute mich um und sah eine Menge Menschen an den einzelnen Verkaufszelten neugierig die liebevoll gestalteten Kunstwerke begutachten. Doch die größte Menschentraube stand bei den aufsehenerregenden Tonfiguren, die ich mir unbedingt näher ansehen wollte. Ich nahm viele schmunzelnde Leute wahr, die diese Werke mit ihren Handys verewigten und kaum glauben konnten, dass solche, doch recht provokanten Kunstwerke präsentiert werden in einer Zeit der politischen Korrektheit. Das muss jemand mit Rückgrat gemacht haben, einer, der den Gegenwind genießt.

Bruder im Geiste

Ich ging an den Stand und sprach den Herren an, von dem ich annahm, dass er der Künstler dieser imposanten Tonfiguren war und lag richtig. Martin Sprave kommt bereits zum zehnten Mal nach Wittenberg und präsentiert seine Kunstwerke. Der Westfale bereist ganz Deutschland und erlebte bisher ausschließlich positive Resonanz auf seine Arbeit. Das hat mich doch sehr gewundert, aber auch gefreut für ihn. Wir unterhielten uns ein wenig über sein Leben, was er zur Kunstszene meint, wie sein Umfeld so denkt und darüber, dass im Westen Deutschlands deutlich weniger Menschen auf die Straße gehen als hier. Ganz klar ein Bruder im Geiste, der das Herz am rechten Fleck trägt und sich mithilfe der Kunst gehörig Ausdruck verleiht. Es ist seine Art, all diese verderbten Marodeure zu entlarven und mit dem Finger auf sie zu zeigen.

Schließlich verabschiedete ich mich von ihm. Er gab mir noch seinen Flyer mit auf den Weg und betonte, dass ich die Aufnahmen gerne verbreiten und über seine Arbeit schreiben könne.

Ebenso wie viele andere, die auf unterschiedlichsten Wegen ihren Zorn friedlich zum Ausdruck bringen, nutzt auch Martin Sprave die Kunst dafür, um nicht leise zu sein und diesem gesichtslosen Alptraum etwas entgegenzustellen, denn die Kunst ist und bleibt ein verdammt scharfes Schwert.

Ich bin sehr froh darüber, ihn kennengelernt und seine Werke festgehalten zu haben. Wer sich näher mit seinen Arbeiten beschäftigen möchte, der kann dies auf seiner Website tun: http://www.madian-art.de

Das Ende der Geduld

Ein kleines Sprüchlein lautet:

“Ohne WHO keine Pandemie, ohne WEF kein Great Reset, ohne NATO kein Krieg und ohne EZB keine Inflation. Das Leben könnte so schön sein.”

Ja, ziemlich polemisch. Aber knapper lässt sich das organisierte Verbrechen nicht beschreiben. Im Laufe der Jahrzehnte scheint etwas unbemerkt in die Gesellschaften infiltriert worden zu sein. Etwas, was ich nicht zu beschreiben vermag. Eine Art Geisteshaltung, eine Mentalität, etwas, was sich nicht anfassen lässt. Es ist, als gehe eine Saat auf, die vor langer Zeit gelegt worden ist. Anders lassen sich diese grotesken Entwicklungen dieser Welt kaum mehr rational erklären.

Unerheblich welchem gesellschaftlich relevanten Thema ich mich auch widme, ich sehe überall nur Lüge und Zerstörung. Ich schaue mich um und bekomme den Mund nicht mehr zu. Fast schon paralysiert stehe ich am Rand des Spielfelds und ertappe mich dabei, wie eine milde Form der Ehrfurcht in mir entsteht, wenn ich mir den bisherigen Erfolg der Architekten vor Augen führe, die sich ihre ganz eigene Welt erschaffen wollen. Ihnen ist bewusst, wie sie uns dazu bringen können, dass wir in dreißig Jahren ihren Wünschen entsprechen und dass dies nicht von einem auf den anderen Tag zu vermitteln ist. Dafür sind Etappenziele von Nöten. Ihnen ist klar, dass die Masse der Menschen für bare Münze hält, was ihnen die etablierten Sendeanstalten präsentieren. Sie wissen, dass die meisten Menschen anschließend mit jenen Argumenten bewaffnet, ihr Weltbild formen und Streitgespräche führen, gegen die niemand ankommen wird. Ihnen ist ebenfalls bewusst, dass dies natürlich auch für die Gegenseite, die wenigen Zweifler gilt, denn auch sie verteidigen ihr alternatives Weltbild vehement. Dabei spielt es für sie keine Rolle, wer Recht hat. Sie können alles verkaufen. Jeder noch so große Betrug wird vom größten Teil der Gesellschaft unhinterfragt geschluckt. Wie das möglich ist bei all den bereits bewiesenen Lügen der Vergangenheit, bleibt ein Mysterium. Auch das ist den Architekten sicher nicht unbekannt.

Geplant wird in Generationen, nicht in Wochen oder Monaten. Kaum etwas geschieht aus Zufall. Wäre ich ein Mensch mit Gottkomplex und voller Niedertracht, würde ich es nicht anders angehen. Sie haben die Welt in ein menschenfeindliches Biotop verwandelt und weiten den Nährboden stetig aus, um die gesamtgesellschaftliche Oligophrenie weiter voranzutreiben. Leider klappt es. Die Naivität und die Gutmütigkeit der Menschen, wird gnadenlos ausgenutzt. Das Ergebnis dessen, sieht man gerade live.

Schauen wir uns nur an, wo wir hingekommen sind. In was man uns hineinmanövriert hat. Die Vernunft scheint ausgerottet. Hetze und Fehlverhalten wird legitimiert. Der Plan ging auf, die Menschen bis ins Mark zu spalten, so dass es zu keiner Versöhnung mehr kommen kann. Der Zorn ist ein steter Begleiter geworden, seitdem die Freiheit schwand und die Einflussnahme von Machtpolitik und Wirtschaftsmonopolen in großen Schritten voranging. In Details zerstritten, bleibt der Widerstand gelähmt und kann nicht wachsen. Um wirklich etwas bewirken zu können, müssen diese Gräben überwunden werden. Wir sind angehalten uns alle zu vereinen, um dem Syndikat entschlossen entgegen treten zu können. Ich kann nur versuchen dafür zu werben, denn einzig die Masse an Menschen, die dieses Spiel nicht mehr mitspielt, wird den Spuk beenden können. Jeder der fühlt, dass hier etwas nicht stimmt und dass die Sache nicht gut ausgehen wird, sollte sich gemeinsam mit all den anderen auf der Straße wiederfinden, die bereits seit zwei Jahren ihren Unmut kundtun. Die Gegenwehr sollte sich nicht nur auf das eine große Thema beschränken, sondern geöffnet werden für weitere Missstände, die angeprangert, beendet und verhindert werden müssen. Nur gemeinsam sind wir stark! Wenn das Unrecht einmal installiert worden ist, dann gibt es kein Zurück mehr. Es liegt an uns, das zu verhindern.

Über viele Monate habe ich die Spaziergänge in meiner Heimatstadt Wittenberg begleitet. Sie alle eint das Gefühl der Fassungslosigkeit und der Ohnmacht. Jeden Montag gehen sie auf die Straße und versuchen auf friedliche Art und Weise ein Zeichen gegen das schreiende Unrecht zu setzen. Sie alle plagen die gleichen Fragen: was tun? Wie umgehen in einer Zeit, in der man sich unverstanden fühlt und in der Andersdenkende mit keinerlei rationalem Argument mehr zu erreichen sind? Wohin mit all dem Schmerz und der stets begleitenden Ohnmacht? Der Klimax sämtlicher Gipfel scheint erreicht zu sein. Dieser Planet scheint zu klein für den Kummer. Er bietet nicht genug Schutz. Seine Schultern sind zu schwach, als das jene genug Trost spenden könnten. Wie viel Geduld kann man noch aufbringen? Wann ist das Ende der Geduld erreicht? Und was kommt danach? Wie verhindern wir es, dass es in der Zukunft wieder zu den gleichen Strukturen kommt? Können wir das überhaupt?

Es gibt viele gute Ansätze, wie man die Dinge zum Positiven ändern könnte, aber solange die Macht an anderer Stelle sitzt, glaube ich nicht, dass sich dahingehend etwas bewegen lässt. Sicher, man könnte versuchen in einer kleinen Gemeinschaft ein Gegenmodell vorzuleben, aber auch dies wird keine Resonanz erfahren in der breiten Masse. Letztendlich wird es nur mit all den Andersdenkenden den Ansatz einer Änderung geben können. Auch wenn es kaum vorstellbar erscheint, aber nur die Wucht der Vielen kann eine politische Wende herbeiführen. Deswegen werbe ich, trotz des Zorns, der auch in mir brodelt, immer wieder für das Brückenschlagen mit allen Teilen der Gesellschaft. Erst wenn wir diesen Traum tatsächlich realisiert haben und wir Hunderttausende in jeder Stadt sind, besteht Hoffnung auf echte Veränderung.

Wir sind Zeitzeugen dieses unfassbaren Unrechts. Mögen nachfolgende Generationen unsere Taten nicht vergessen.

Der Fels in der Brandung

Momentaufnahme

Das Jahr beginnt, wie es aufgehört hat. Noch immer liegt diese riesige, staubige Decke über mir, die hartnäckig alles Menschliche unter sich zu begraben droht. Die Tage beginnen mal ernüchternd, mal hoffnungsvoll. Der Zorn ist ein stetiger Begleiter, ebenso wie die Fassungslosigkeit und das schwindende Verständnis für den Teil der Gesellschaft, die diesen bigotten Staatslenkern noch immer treuherzig Glauben schenkt.

Ich weiß, dass es nicht nur mir so geht. Einer der Felsen in der Brandung ist Manuel, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Paart MC. Er nutzt seine musikalischen Fähigkeiten dafür, diesem grotesken Schauspiel etwas entgegenzusetzen. Gerade in diesen Zeiten ist es so wichtig, dass es aufrechte Menschen wie ihn gibt. Ein Licht in der Dunkelheit, welche die gesamte Kunstszene zu umschlingen scheint. Denn die meisten Künstler schweigen genau in dem Augenblick, in dem sie lauthals schreien müssten. All die Jahrzehnte führten sie Stücke auf, schrieben und verfassten Lieder darüber, dass so etwas wie damals, nie wieder passieren möge. “Wehret den Anfängen!”, war stets der Tenor. Und nun? In der Stunde der Bewährung, in der es um den größten globalen Angriff auf die Freiheit des Individuums geht, hört man nichts. Es herrscht Ruhe. Jetzt ist das Gros dieses Metiers sogar noch willfähriger Helfer des schier unübersehbaren Unrechts. Es ist beschämend und kaum zu ertragen.

Doch es gibt sie noch vereinzelt, die Lichtblicke, die enorm viel Kraft und Hoffnung spenden. Paart MC ist einer davon. Ein starker Typ, der sagt was er denkt und auch dafür einsteht. Vergangenes Jahr lernte ich ihn kennen. Die Geschichte dazu, hielt ich damals schon fest. Auch er trägt einen wichtigen Teil dazu bei, den einen oder anderen, gerade jungen Menschen, zu erreichen, ihm ein Sprachrohr zu geben und aus seiner Stasis zu befreien.

Eine Idee wird Wirklichkeit

Vor ein paar Wochen schickte er mir seinen neuesten Song “Traitors” und fragte mich, was ich davon halte. Ihm ist bekannt, dass es so gar nicht meine Musik ist, aber dennoch hörte ich ihn mir an. Und was soll ich sagen, ich war wirklich beeindruckt. Der Beat, der Refrain und vor allem seine authentischen Zeilen, überzeugten mich. Ich sagte ihm, dass dies für mich der professionellste Rap war, den ich bisher von ihm hörte. Doch dem Paart war das nicht genug. Ihm gingen weitere Gedanken durch den Kopf. Ein Musikvideo sollte es sein. Ich sagte, „Schön! Das ist sicher eine gute Idee.“ „Wie wär´s, wenn du das machst?“, fragte er mich. Ich war erst einmal perplex. Ich? Bisher hatte ich mich erst einmal mit dieser Thematik beschäftigt und ein kleines Video über den Wittenberger Spaziergang erstellt. Schließlich ist meine Passion die Fotografie und nicht das Filmen. Aber wir hatten Beide Blut geleckt, denn was hatten wir zu verlieren? Gesagt getan, willigte ich ein und wir verabredeten uns zu einem Drehtermin in der Nähe von Berlin.

Der Tag der Wahrheit

Ich stand sehr zeitig auf, denn immerhin trennten mich fast zwei Stunden Autofahrt von seinem Heimatort. Ohne zu wissen, was genau mich erwartet oder wie ich das Ganze halbwegs professionell realisieren sollte, fuhr ich mit meinem gesamten Kameraequipment einem wundervollen Sonnenaufgang entgegen, den ich sogar später im Musikvideo implementieren sollte.

Endlich angekommen, trafen wir uns vorab bei ihm zu Hause. Er stand bereits draußen vor der Tür und bat mich herein. Wir tranken noch einen Kaffee und sprachen darüber, wie der Tag ablaufen könne. Er erwähnte ein verlassenes Betonwerk, was eine gute Location für unser Vorhaben sein sollte. Gegen Mittag wolle seine Frau noch vorbeikommen, die sich ebenfalls für den Dreh anbot. Alles gepackt, ging es endlich los. Etwa zehn Minuten später waren wir am Ziel und parkten auf einem abgelegenen Feld. Anschließend liefen wir noch etwa zwei Kilometer, bis wir das beeindruckende Gelände endlich erreichten.

Die ersten Aufnahmen

Es war heruntergekommen, karg, trist und faszinierend zu gleich. An den unmöglichsten Stellen waren Graffitis zu sehen, die teilweise wahre Kunstwerke sind. Wir beide waren begeistert von dem Ambiente. „Hier machen wir ein paar Drehs!“ sagte ich, als wir die erste leerstehende Halle sahen. Manuel zog sich um, währenddessen ich meine Kamera positionierte. Ich wies ihn an, mal hier und da herumzulaufen, bevor wir ein paar Festaufnahmen in Angriff nehmen würden. Die ersten Szenen waren im Kasten.

Nach etwa einer Stunde zogen wir weiter in die nächste Halle. Überall übermannte uns das Staunen. An jeder Ecke gab es etwas zu sehen. Auch waren wir nicht die Einzigen, die dieses abgelegene Gelände besuchten. Einige vorbeikommende Menschen begutachteten in kleinen Gruppen ebenfalls das Gelände. Ab und an kamen wir sogar mit ihnen ins Gespräch. Inspiriert von der Umgebung legten wir wieder los mit dem Drehen.

Gegen die Mittagszeit stieß seine Frau dazu. Sie sollte das Ganze noch etwas aufwerten. Zwei Masken hatte ich dabei, von denen ich dachte, sie könnten zum Video passen. Sie probierte sie an. Ich gab ein paar Anweisungen, den Rest erledigte sie von selbst bravourös. Auch, als sie dann mit Manuel zusammen im Bild war, ließ ich die Beiden einfach machen. So verging die Zeit. Am Ende waren wir alle zufrieden mit dem Ergebnis. Erschöpft und mit vielen neuen gewonnen Erfahrungen im Gepäck, ließen wir den Tag noch etwas ausklingen, bevor ich den Heimweg antrat.

Natürlich setzte ich mich gleich am nächsten Morgen an den Rechner und lag los. Zwölf Stunden später gab es die ersten Ergebnisse, die Manuel schon gut gefielen. Über die kommenden Tage setzte ich mich weiter ran und verfeinerte das Ganze. Neben ein paar Bildern, die ich während des Drehs trotzdem aufnahm, kann man das filmische Resultat dieses Erlebnisses, nun seit dem 4.2.2022 begutachten:

Es war mir eine Ehre, mit Manuel und seiner Frau dieses Abenteuer durchlebt zu haben. Die massigen Eindrücke, die ich an diesem Tag gewann, haben meinen Blick in diesem Bereich noch einmal enorm erweitert. Natürlich werde ich weiterhin der Fotografie frönen, aber mein Interesse für das Filmen wurde geweckt.

Outro

Zum Ende hin bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich hoffe, dass es mehr Menschen werden, die sich mit Hilfe der Kunst dem Unrecht entgegenstellen, denn wie sagte schon damals vor vielen Jahren Johann Wolfgang von Goethe: “Die Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.”

Rückspiegel

Fünfzehn Kilometer

Den Anfang des Jahres möchte ich mit einem kleinen Ré­su­mé beginnen. Auch diesmal hielt ich einige Augenblicke fotografisch fest. Alles fing mit meinem Beitrag an, den ich “Fünfzehn Kilometer” nannte. In ihm verarbeitete ich die Absurdität einer staatlichen Vorgabe, in der es hieß, dass man sich nur im genannten Radius von seinem Haus entfernen darf. Ich fuhr in alle Himmelsrichtungen um genau in dieser Entfernung die Welt festzuhalten. Der Artikel wurde auch im Rubikon und auf Cashkurs veröffentlicht.

Zeiten wie Diese

Mein zweiter Artikel handelte von meiner Heimatstadt Wittenberg. Er zeigt, was diese Zeit mit einer Stadt alles macht und was die politischen Entscheidungen alles nach sich ziehen. Ich versuchte die Leere und Tristesse darzustellen und für die Nachwelt festzuhalten. Der Rubikon veröffentlichte meinen Artikel unter dem Titel “Das leblose Land”. Auch Dirk Müller ließ mir die Ehre zu Teil, diesen Artikel auf seiner Seite herauszugeben.

Tapfere Herzen

Im März besuchte ich dann eine Demonstration in der Landeshauptstadt Magdeburg und hielt einige Momente fest. Der Titel “Tapfere Herzen” ist eine Anlehnung an die Rede des William Wallace aus dem Film “Braveheart”, der in einer Rede dieses Tages zitiert worden ist und mich sehr inspirierte. Die Eindrücke dazu findet man hier auf meiner Website und unter anderem auf “Cashkurs“.

Momente

Ebenfalls im März des Jahres begleitete ich eine junge Familie. Ich wollte die Kleinsten aufnehmen und erfahren, was diese Zeit wohl mit ihnen macht. Diese einzigartigen Momente hielt ich in diesem Artikel fest.

Von der Hoffnung

Im April fuhr ich nach Berlin, um gegen die Abstimmung zur Erweiterung des Infektionsschutzgesetzes zu demonstrieren und die Augenblicke des Geschehens bildlich darzustellen. Auch diesen Artikel teilte der Rubikon.

Wo ich die Freiheit sah

Ich hatte das Glück, dieses Jahr wundervolle Menschen kennenlernen zu dürfen. Unter Anderem die Ackerpiraten. Diese autarke Großfamilie, schloss ich so ins Herz, dass ich ihr einen Artikel widmen musste.

Vom Klang der Kunst

Als ich mir das Pendant zum European Songcontest, nämlich den NuoVision Songcontest ansah, fiel mir ein Künstler auf, dessen Texte mich stark beeindruckten. Sein Name ist Paart MC. Ich schrieb ihm eine Mail und bat um ein Kennenlernen samt Reportage. Er willigte ein. Das Ergebnis sieht man hier.

Der Chiemgau & Kroatien

Im Sommer des Jahres nutzte ich meinen Urlaub, um wieder fernere Ziele zu bereisen. Der Plan war, mit meinen Freunden nach Kroatien zu fahren, um dort ein bisschen Energie zu tanken. In der Tat, habe ich diese Reise nicht bereut, war sie eine der Schönsten, die ich jemals machte. Da die Eindrücke so umfangreich waren, teilte ich sie diesmal sogar in zwei Artikel auf. Den einen gibt es hier und den anderen hier. Auch der Übernachtung vorher im Chiemgau widmete ich einen Artikel.

Vereint im Schmerz

Wieder ging es nach Berlin. Erneut begleitete ich eine riesige Demonstration. Unter Anderem kam mir hier Boris Reitschuster vor die Linse, den man in einem der Bilder erkennt. Auch diese Eindrücke teilte der Rubikon.

Parallelwelten

Im letzten Artikel des Jahres hielt ich ein paar persönliche Gedanken fest, die mich in diesem Moment sehr bewegten und die ich mir von der Seele schreiben musste. Auch diesen teilte der Rubikon freundlicherweise auf seiner Website.

Auf ein Neues

Es war ein sehr kräftezehrendes Jahr. Dennoch überwiegt die Freude darüber, so viele wunderbare Menschen kennengelernt zu haben, die dem Unrecht ebenfalls entgegenstehen und ihren Teil dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Bewusstlosigkeit überwunden wird. Sie alle geben nicht auf. Ich danke euch allen!